Predigten 2021- 2023
- Gefahrenzone Mensch-Predigt über 1. Mose 4,1-16
- Alles hat seine Zeit- Prediger 3 mit Gedanken dazu - Hauskreis
- Gott mittendrin im Leben und Sterben - Jes.38,38,9-20-Predigt
- Psalm 85 - von Gott geküsst- Predigt Nov 2021
- Grußwort Konfirmation Mai 2022 -Klappe die Erste-Film los
- Anspiel Himmelfahrt-Immer das Höchste ist das Beste -Mai 2022
- Schuldschein oder Freischein -Predigt April 2022-Kolosser 2,12-15
- Jesusbegegnung mit Zachäus -Predigttext 19.3.2023- Lukas 19,1-10
- Paulusbekehrung oder die Umkehr des Hananias, Ap 9,10 -19 Sept 2022
- Ich schäme mich nicht für den Glauben! Apostelgeschichte Römer 1,16 Januar 2023
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Predigt -Ich schäme mich nicht für den Glauben! Es ist eine ungeheure Kraft Römer 1,16
Liebe Gemeinde,
ich schäme mich! Ein Gemeindemitglied kommt zum Weihnachtsgottesdienst 5 Minuten zu spät zum Gottesdienst. Alle sehen es, weil die hintere Tür leider verschlossen ist. Alle drehen sich auch bei vorsichtigem Eintritt um und blicken vorwurfsvoll zur Tür. Ja, es ist peinlich und ich würde mich so gern verkriechen.
Scham: ein unangenehmes Gefühl, wenn man sich vor anderen Menschen in einer peinlichen Situation befindet. Das Gefühl kann von einer leichter Verlegenheit oder Fremdscham bis zu tiefer Demütigung oder Gesichtsverlust reichen- Wir werden rot, senken den Blick, ziehen uns zurück:
Kinder hören den Satz vielleicht jede Woche: Schäm dich, das mach man nicht. (Nasenbohren) Vielleicht ist eine Notlüge in der Arbeit von einem Kollegen entlarvt worden(Peinlich, peinlich)und man errötet.
Fußballer werden nach einer Niederlage von den eigenen Fans aufgefordert: Schämt euch, diese Leistung abzuliefern! Groß war in englischen Zeitungen getitelt worden: Schämt dich Prinz Harry ! Viele Briten und Britinnen äußern sich so, als er nun seine Biographie veröffentlicht hat und viele Einzelheiten aus dem Königshaus ungefragt veröffentlicht hat. Und ich weiß noch gut, wie ich bei einer Mutprobe mit 14 Jahren mit meinem Bruder bei einem Diebstahl in einem Büchergeschäft in der Annastaße erwischt worden bin und die Mutter uns bei dem Polizeirevier abholen musste. Wir schämten uns zutiefst dafür! Wir konnten unsere Mutter nicht in das Gesicht schauen. Mir war klar, das sollte sich niemals wiederholen!!!
Heute in der Predigt gibt es auch eine erstaunliche Aussage eines Mannes. „Muss ich mich schämen für das, was ich tue, wie ich glaube und dafür, wie ich lebe?
Wir hören die Anfangsworte aus einem Brief an die neugegründete Gemeinde in Rom.
Aus diesen Sätzen hören wir diesen typischen Paulus:
Paulus, wie er leibt und lebt-leidenschaftlich -er hat seine ganz eigene Geschichte mit Jesus. Er kann nicht mehr ohne Jesus und seine Worte an die junge Gemeinde in Rom ist voller Erkenntnisse. Wünsche und Ermutigungen. Er sehnt sich danach diese außergewöhnliche Gemeinde kennenzulernen, mehr noch diesen Christen zu dienen, und mit ihnen zusammen im Glauben zu wachsen. Er würde auch dort sehr gerne predigen! Da sei er ihnen schuldig!
Zuerst ist er immer dankbar. Dankbarkeit ist ein Kennzeichen dieses großen Missionars: „Zuerst danke ich meinen Gott durch Jesus“. Meinen Gott- ja, das passt Gott und Paulus! Eine besondere Liebesbeziehung. Er stellt sich ganz in den Dienst, die Sache Jesus voranzutreiben.
Und dann spricht er voller Bewunderung aus: Alle Welt spricht von eurem Glauben- Diese Christen sind in Rom, aufgefallen, in der Gemeinde kommen sie aus allen Schichten, aus verschiedenen Nationen und werden bewundert, bestaunt.- Stellen sie sich vor: wenn das über die Christen in Hochzoll geschrieben würde. Ganz Bayern spricht über den Glauben der Hochzoller.
Happy end! Alles gut, alles romantisch?
Nein! die Wolken verdunkeln sich über die Jesus-Nachfolger und Nachfolgerinnen! Nicht mehr lange wird es dauern und das gilt bis heute:
Christen geraten in die Defensive! Damals in Rom wütet bald schon die 1. Christenverfolgung, in vielen Ländern heute wird der christliche Glauben unter harter Strafe gestellt, in den arabischen Ländern, in China,Afghanistan, in Indien, in Indonesien, im Iran und und.. und – „Christen werden weltweit massiv verfolgt.“ titelt die Augsburger Allgemeine letzte Woche auf der 5. Seite ganz groß- ein erschreckendes Armutszeugnis!
Open doors hat in seinen aktuellen „Weltverfolgungsindex“ die Bedrohung für die Christen aufgezeigt. Im Jahr 2022 sind mehr als 100 Priester und Nonnen entführt, gefoltert oder getötet worden. Insgesamt wurden 5621 Christen wegen ihres christl. Glaubens umgebracht, die dokumentiert sind.
Die Werte und Lebensweise der Christen werden immer mehr gehasst und verfolgt. Schämt euch, dass ihr diesen Mann namens Jesus nachfolgt! Wie könnt ihr?!!!
Ich frage mich: Welche Bedrohung von Christen ausgeht? Von uns Hochzoller Christen, von uns Auferstehlern ?
Es ist das Evangelium – Sprengsatz für die Welt!! Wie kann man so was Irres glauben!! Gott wird Mensch! Jesus outet sich als der Sohn Gottes. Als der Messias. Gott offenbart sich in seinen Sohn Jesus Christus, Dann folgen Wunder und Zeichen. Schließlich die brutale Kreuzigung und Beseitigung dieses Wundermannes, der dann noch als Zugabe eine Auferstehung präsentieren wird. Dieser Jesus scheint nicht totzukriegen. „Ich bin gekommen, um zu retten, was verloren war!
Kopfschütteln in aller Welt über diesen Glauben dieser Christen. Kein Beifall mehr, sondern Ärgernis bei Agnostiker, Selbsterlöser, Muslime, usw Schämt euch, Christen
Und nun dieses Finale in unserem Predigttext: Ich würde so gerne nach Rom kommen und predigen; denn ich schäme mich des Evangelium nicht!
Wie kommt nun dieser erstaunliche Satz von Paulus: Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht;.
Ich schäme mich des Evangelium nicht: Ich schäme mich nicht als Intellektueller, kluger gebildeter Mensch an das Kind in der Krippe zu glauben, in dieser heiligen Nacht geboren, auch wenn ich belächelt werden oder gehasst.
Ich habe mich gefragt; Was ist eigentlich das Gegenteil von Scham: Schamlosigkeit. Die Antwort habe ich in Wikipedia gefunden: Gegenteil von Scham ist nicht Schamlosigkeit, sondern, Stolz Selbstsicherheit !
Darum schiebt Paulus die Begründung nach:
Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die glauben,
Denn es ist eine Kraft, die rettet. Die heil macht, die rettet! Die Menschen verändert, die keinen hoffnungslos aufgibt.
Das ist einer der Gründe, weshalb ich an das Christentum glaube: Es ist eine Religion, die man sich nicht hätte ausdenken können.
Clive Staples Lewis schreibt er in seinem Klassiker „Pardon, ich bin Christ
Wer mit diesen Jesus in Berührung kommt und sich von ihm finden lässt, der wird gerettet! Ja. Ich bin stolz diesen Jesus zu folgen! sagt Pauls! Stolz auf diesen Herrn und unserem Vater im Himmel!
Auch ich trau mich und sage: Ich schäme mich nicht, die frohe Botschaft der Bibel ist eine Kraft, die mich verändert hat. Ich schäme mich nicht in der Kirche Mitglied zu sein, auch wenn andere die Finger auf die Kirche zeigen. Ich glaube auch das unglaubliche, was man nicht glauben kann! An Jesus: Der gerecht macht, der mich gerecht spricht: was wir in unserem Leben schuldig geblieben sind! Uns selbst, den anderen gegenüber und Gott gegenüber. Er versöhnt sich mit uns.
Wissen was ich entdeckt habe? Es ist eine Wahrheit: Gott schämt sich (NICHT) für uns. Gott schämt sich nicht für dich und mich. Egal, was passiert, welche Lebensgeschichte du aufweist, wie viele Umwege du gegangen bist, er steht zu dir und mir. Er ist stolz auf dich, du bist sein Kind- wissen wir das eigentlich?
Er liebt ohne Bedingungen und leidenschaftlich und nimmt meine Scham auf sich!, damit ich frei und verantwortungsvoll leben kann.
Die Jahreslosung unterstreicht das, was Paulus sagt: Du bist ein Gott der mich sieht-auch in meiner Scham Er versteckt sich nicht vor dir oder es ist ihm nicht peinlich.
Das ist das Evangelium, das ist die Kraft, die leben schafft. Gott sei Dank, wenn wir so leben, werden andere vielleicht doch fragen: Was ist da in Hochzoll los, in der Auferstehungskirche- die glauben einfach fröhlich, ohne sich dafür zu schämen, was haben die, was wir nicht haben? Die laufen da so erlöst herum? Da wäre vielleicht die Fortsetzung der Heilsgeschichte auch in Hochzoll, in Augsburg.
Amen
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Die Umkehr des Hananias
Apostelgeschichte 9, 10 – 19a
Liebe Gemeinde,
Sie haben es in der Lesung gehört- Saulus, der gottesfürchtige Pharisäer, der in seinem -Fanatismus Christen jagt, wird vor Damaskus zu Boden gestürzt. Ein Licht blendet ihn und Jesus fragt ihn: Saul warum verfolgst du mich? Es kommt zu einer dramatischen Veränderung.
Ich will aber meine Aufmerksamkeit auf einen anderen Menschen lenken, denn ohne ihn, wäre die Bekehrung des Paulus nicht möglich gewesen. 10 Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr.
In Damaskus lebten also auch verfolgte Christen. Sind sie selbst aus Jerusalem geflohen und haben in Damaskus sichere Zuflucht gesucht? Wie auch immer: Genau sie wollte Saulus festsetzen. Einer von ihnen ist Hananias. Ihm erscheint der Herr, ό κύριος, Jesus in Damaskus. Er ist der Herr der Handelnde, der Sprechende. Er ruft Hananias an und der antwortet: Hier bin ich, Herr -mit anderen Worten: Ich stehe Dir zur Verfügung.
11 Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet 12 und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend werde.
Hananias bekommt einen detaillierten Auftrag von Jesus. Der Ort, die Adresse, der Mann – alles wird genannt. Und er hört, dass er erwartet wird. Er, zu dem er gesandt wird, hat ihn, obwohl im Augenblick blind, in einem Gesicht schon gesehen. Er ist vorbereitet auf seinen „Besuch“.
Wie hier erzählt wird, erinnert an Szenen aus dem Evangelium. Jesus sendet seine Jünger zur Vorbereitung des Einzugs in Jerusalem (Lukas 19,30-31) und zur Vorbereitung des letzten Mahles (Lukas 22, 10-11) jedes Mal in ähnlicher Weise. Sie werden Menschen treffen, die ihnen weiterhelfen. Es reicht der Rückbezug auf den Herrn. Die Jünger Jesu gehen in völlig unbekannte Situationen hinein, aber es sind vorbereitete Situationen. Es könnte auch ein Hinweis sein für uns: Wohin ihr auch geht, ihr geht nie in unvorbereitetes, unbekanntes Land. Er führt uns in keine unbekannte Situation, die er selbst nicht kennt. Der Herr hat es schon zuvor gesehen, was ist. Er hat ein Auge auf den Weg vor euch, den wir jetzt noch nicht überblicken können.
Aber es können Situationen sein, an denen wir an unsere Grenzen kommen. Wie auch in diesem Fall. 13 Hananias aber antwortete: Moment mal, stopp, Herr, ich habe von vielen gehört über diesen Mann, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat; 14 und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangen zu nehmen, die deinen Namen anrufen.
Prompt kommt auch der Einwand des Hananias. Ausgerechnet Saulus!! Der hasserfüllt alle verfolgt, die die sich den neuen Weg anschließen und Jesusanhänger werden. Er jagt sie unerbittlich und verhaftet die ersten Christen um sie in Jerusalem ins Gefängnis wegzusperren. Er war dabei und hatte seine Freude daran, als der Christ Stephanus vor den Toren Jerusalem gesteinigt wurde. Und das in Gottes Namen.
Hananias ist völlig verunsichert, ängstlich und verwirrt. Er erinnert Jesus an die Rolle des Saulus als den Jäger deiner Heiligen in Jerusalem. Es klingt so, als würde er hinzufügen wollen: Wir sind doch froh, dass er endlich auf dem Boden liegt, dass sein Auge nicht mehr auf uns gerichtet werden kann. Wir sind froh, dass er seine Mission nicht weitertreiben kann. Soll er doch blind bleiben!!
Und außerdem ist es in der Tat eine unglaubliche Zumutung für Hananias, dass Gott dieses Saulus offensichtlich begnadigt, mit einem, der sich so schändlich verhalten hat! Ist das überhaupt möglich, dass einer sich so um 180° drehen kann, dass sogar aus einem Verfolger ein Anhänger des neuen Weges, ein Christ wird? Und wenn, kann man dann von denen, die bisher die Opfer waren verlangen, dass sie nun mit ihrem ehemaligen Peiniger womöglich sogar zusammen in einer Gemeinde leben? Kann man das aushalten?
Es klingt so vernünftig, was Hananias sagt. Er hat ja recht: Was kann für die arme Gemeinde in Damaskus besser sein als dies, dass der Verfolger hilflos in einem Haus festsitzt und nicht mehr fähig ist, seine Aktionen durchzuführen. Wer würde sich nicht freuen und es als eine gute Fügung Gottes ansehen, wenn so einer durch seine Krankheit ausgebremst ist und es wenigsten eine Zeitlang eine Atempause in der Angst gibt. Es ist die gleiche Vernunft, die mich manchmal an der Barmherzigkeit Gottes zweifeln lässt. Gott so kannst du doch nicht handeln, du bist zu gnädig!!!!Es ist die gleiche Vernunft, die ihm seine übertriebene Geduld, seine nicht enden wollende Bereitschaft zur Vergebung vorhält.
„Es ist Gottes alte Krankheit, alle Menschen gleich zu lieben
seine Nachsicht, seine fassungslose Milde,
seine gottverdammte Art und Weise alles zu verzeihen
und zu helfen, –
sogar denen, die ihn stets verspotten.“ H.D. Hüsch, Religiöse Nachricht
Wer versteht Gottes Gedanken und begreift sie? Wir sind kleinherzig und handeln unbarmherzig. 15 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. 16 Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen. Die Antwort des Herrn: Geh nur hin. Ich übersetze: Überlasse es mir! Ich weiß, was ich tue. Du musst es aushalten und ich!!! Jesus sieht in Saulus mehr als den, der die Gemeinde gejagt hat. Er sieht ihn als den, den er in die Welt schicken will. Erneut legt sich eine Parallele zum Evangelium nahe: „Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.“ (Lukas 5,10) Auch da sieht Jesus nicht nur den Fischer am See, sondern den, den er ruft, um ihn zu senden. Dem er seine Gemeinde anvertraut. Wir sehen, was vor Augen ist. Gott sieht mehr. Auch in uns, sieht Jesus mehr, ist das uns eigentlich so bewusst?
Jesus offenbart Hananias: Ich bin wirklich der, dem „alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist.“(Matthäus 28, 18)
Der zuerst bloßgestellte und verworfene Sohn Gottes, der elend am Kreuz sein Schicksal annahm und siegreich auferstand vom dem Totem!!- dieser Jesus , dieser Christus kann Herzen umkehren, kann aus den schlimmsten Feinden Jünger machen. Open Doors Deutschland berichtet in Bibel TV von einem jungen pakistanischen Imam, der dann seine Geschichte erzählt.
Der junge pakistanische Imam Haroon will in den Dschihad «Heiligen Krieg» ziehen, für den Islam kämpfen und die verhassten Christen vernichten. Er darf aber noch nicht in den Heiligen Krieg. Da er sehr begabt ist und gut predigen kann, beschließt seine Familie, dass er als Koranlehrer und Iman weiter in Pakistan bleiben soll. Dann entschließt er sich als Missionar nach Griechenland zu gehen, um die Christen zum Islam zu bekehren. Dort begegnet er eine christliche Familie, die ihn sogar in sein Haus aufnimmt. Er bezeugt der Familie, dass er gläubiger Muslim sei und 5 x am Tag betet. Die Familie bittet ihn, auch sie in die Gebete einzuschließen. Er erzählt in dem Filmbeitrag. Natürlich habe ich gesagt: Ich bete für euch. Im Stillen habe er aber sich gedacht: Ich bete für euch, dass Allah euch vernichtet. So groß war sein Hass auf die Christen, auch wenn so freundlich zu ihm waren. Doch dort bekommt sein Weltbild Risse. Er hört davon, dass es in einem Distrikt in Pakistan zu einem mörderischen Anschlag gegen Christen kommt, wo ganze Familien ausgelöscht wurden….und ganz Pakistan feiert diesen Anschlag. Er bekommt Zweifel. Er befragt, seine Vermieter, die er als liebensvolle Christen immer mehr schätzt, nach ihrem Gott. Warum haben sie so viel Frieden und Freude? Er erfährt von ihnen, von dem Gott der Liebe, der sich gezeigt hat in seinem Sohn Jesus. Will er wirklich dem Hass statt der Liebe dienen?
3x erscheint ihm in den folgenden Nächten im Traum ein Mann in weißen Kleidern, den er als Jesus erkennt und der ihm die Hand entgegenstreckt und ihn fragt: Haroon, wann kommst du zu mir?
Er ist erschüttert und ergriffen. Er wechselt die Seiten, beginnt die Bibel zu lesen, wird ein überzeugter Christ und macht sich Feinde, die schwören, ihn zu töten. Er verliert alles-Seine Familie, die ihn für tot erklärt, sein Erbe, seine Freunde. Ein pakistanischer Großmufti hat eine Fatwa (religiöse Anweisung) wegen Abfall von Allah über ihn ausgesprochen, das heißt übersetzt : er ist vogelfrei und kann straffrei getötet werden.
Seither ist er nirgends mehr sicher, nicht einmal in Deutschland, wo er jetzt wohnt. Trotz des großen Verlustes an Beziehungen, worüber er auch heute noch sehr trauert, will er Jesus ganz dienen und arbeitet mit bei Organisation „opendoors“ aktiv mit, die sich für verfolgte Christen einsetzt. Er berichtet, er folge einfach Gottes Pläne und lächelt dabei. Von Saulus zu Paulus heute!
Haroon heute -ein auserwähltes Werkzeug Gottes!
Saulus vor 2000 Jahren ein auserwähltes Werkzeug Gottes. „Ich habe einen Plan mit dem Leben des Saulus. Ich sehe ihn als mein auserwähltes Werkzeug“. Dieser Plan Jesu liegt quer zu den Plänen des Saulus. Sein Plan war ja, den Namen Jesus auszulöschen, in dem er seine Jünger einfängt und mundtot macht. Jetzt soll ausgerechnet er seinen Namen tragen vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. Die Apostelgeschichte wird später erzählen, wie sich dieser Plan des Herrn im Leben des Saulus getreulich erfüllt. laut deutlich langsam
17 Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, dass du wiedersehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest. 18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen und er wurde wiedersehend; und er stand auf, ließ sich taufen 19 und nahm Speise zu sich und stärkte sich.
Hananias hat gehorcht. (Übersetzung: Jahwe ist gnädig)Er hält es aus!!!!!Er geht zu Saulus, legt ihm die Hände auf und sagt eine ungeheure Anrede: Lieber Bruder Saul.
Lieber Bruder!!!!! Und doch: Wie viel Überwindung mag ihn diese Anrede gekostet haben. Aber es ist so: Wenn Jesus beschlossen hat, dass Saulus sein Werkzeug ist, dann ist er Bruder, dann gehört er zu den Leuten Jesu.
In Paulus kehren die Lebensgeister zurück. Saulus sieht wieder. Die Augen werden ihm geöffnet. Es ist ein Sehen, das über die optische Wahrnehmung hinausgeht. Fast, als wäre es alternativlos, steht da: er ließ sich taufen. Er gehört jetzt dazu, zu dem Haufen, den er drei Tage zuvor noch verfolgt hat. Er ist jetzt einer von denen. Und dann: er nahm Speise zu sich und stärkte sich. Es ist ein weiter Weg, der vor Saulus liegt. Ein Weg, der ihn zu Gotteserkenntnissen führen wird, die ihm bis dahin verschlossen waren. Für diesen Weg ist er gestärkt – durch den Geist, durch die Handauflegung, durch die Taufe, durch Essen und Trinken. Und nicht zuletzt: durch den Bruder Hananias.
Zum Weiterdenken
Eine Bekehrungsgeschichte. Die Bekehrungsgeschichte schlechthin. Da wird einer vom Saulus zum Paulus – wie es sich später zeigen wird. Aber diese Umkehr des Saulus hat ihr Gegenstück in der so leicht zu übersehenden Umkehr des Hananias. Er kehrt sich unter dem Wort Jesu ab von seinen Ängsten und hin zu dem, der ihn geängstigt hat. Es braucht die Umkehr des Hananias aus der Enge seiner Angst, damit Saulus seine Umkehr aus der Enge der Feindschaft erfahren und annehmen kann. Ananias übt den Gehorsam des Glaubens in seinem Weg in die „Gerade Straße“, um dort saulus zu treffen und ihn zu segnen.
Ist es uns eigentlich auch bewusst? Wir sind auch erwählt. Wir sind erwählt als Kinder Gottes. Erwählung ist aber keine Vorzugsgarantie und keine Zuteilung eines Privilegs. Es ist auch eine Erwählung zum Leiden. Jesus nachzufolgen kann auch Leiden bedeuten.
Aber Christen, wie eben Bruder Hananias und der pakistanische Bruder Haroon , der ehemalige Imam, machen mir Mut und sind mir dann Vorbilder, denn sie haben sich getraut Jesus ganz anvertrauen und sind über ihre Grenzen gegangen. Das will ich auch lernen und wenn Gott mich anspricht, sagen: Herr ich bin ich und bin gespannt auf deine Wege mit mir. Amen
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Jesusbegegnung Zachäus -Predigttext 19.3.2023
Liebe Gemeinde, lieber Kinder
Wir hören noch einmal die Zachäusgeschichte in der Bibel Lukas 19,1-10 vorlesen:
Der Zöllner Zachäus in Jericho
Dann kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich will heute in deinem Haus Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Kind Gottes ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist
Einer meiner Lieblingsgeschichten aus der Bibel:
Zachäus der Zöllner. Zachäus bedeutet übersetzt ausgerechnet: der Gerechte! Er wählt den unbeliebtesten Beruf seiner Zeit: Den Beruf des Zöllners und ist aufgestiegen bis zum Oberzöllner. Was hat ihn so angetrieben diesen Beruf und diesen Stand einzunehmen, um sich so verhasst von seinen eigenen Leuten zu machen. War es sein großer Ehrgeiz? Hochmut? Geldgier? eine Machtposition zu haben? Vielleicht aus Rache? Vielleicht wurde er als kleiner Mann immer übersehen, gemoppt. Vielleicht war ein schon immer ein Mobbingopfer. Jetzt ist es aufgestiegen und genoss seine Macht und Geld und zeigt es seinen Gegnern: Ich bin bedeutsam!!
So arbeitet er für die verhassten Römer als Steuereinnehmer, die froh waren, dass ihnen Juden dieses Amt abnahmen. So machten sich nicht die Hände schmutzig. Und sie gaben den Zöllnern volle Freiheit, sie durften so viel Steuern abknöpften, wie sie wollten! Die Zöllner mussten laut Zollrecht und Pachtvertrag nur einen Festbetrag an die Römer abgeben, alles andere konnten sie behalten. Da wurde frech überhöht abkassiert, wenn Leute in die Stadt kamen! Auf Deutsch: sie bereicherten sich auf Kosten von anderen! Kennen wir doch aus der heutigen Politik: Maskenskandal, usw.
Der Preis war hoch: Dieser Beruf Zöllner kostete eben gesellschaftliches Ansehen. Dieser Typ Zachäus war in der Handelsstadt Jericho erledigt und bei den Juden mehr als unerwünscht. Und er war sogar noch der Chef-Zöllner.
Die Empörung über ihn war groß.
Aber wie sah es innen ihn ihm aus? Vielleicht war er verbittert, leer und immer unfreier. Er blieb einsam! Äußerlich und innerlich Aber irgendwann muss man sich doch wehren!! Wie du mir, so ich dir! -war sein Lebensmotto!
Er war Opfer und Täter zugleich. Es gab kein Entkommen auch dieser Spirale!?
Oder doch?
Und als Jesus in seine Stadt kam, machen die Leute dem kleinem Zachäus keinen Platz, drängen ihn aus ihrer Mitte! Aber er gab nicht auf: Er läuft voraus und klettert auf den Baum, um ihn zu erblicken. Es ist schon etwas peinlich, diesen kleinen verhassten Oberzöllner hier im Baum so sitzen zu sehen. Ihm war es egal:
Er hatte eine Sehnsucht: Ich will diesen Jesus sehen um jeden Preis!
Jesus schlenderte seinem Tross durch die Straßen und an dem Baum vorüber und entdeckte ihn auf dem Baum sitzend. Bleibt stehen!!
und spricht ihn an: Komm herunter Zachäus-von deinem Hochmut, du Ausbeuter, du Kapitalist, ich will dir die Ohren lang ziehen-du Betrüger!! Nein, das sagt er nicht,
Der Skandal ist perfekt und die Empörung ist groß: Niemand hatte damit gerechnet! Jesus in dem Haus eines Zöllners, bei diesem Typen! für einen Juden undenkbar. Auch für den Zachäus undenkbar- aber er klettert schnell herunter, staunt und nimmt Jesus und seine jünger mit zu sich in sein Haus. Er freute sich sehr!! Jemand will seine Nähe mit ihm,
Die Menge ist empört: bei einem Sünder ist Jesus heute eingekehrt! Aber bei Jesus ist alles auf den Kopf gestellt.
Der Blick der Empörung: Mit diesem Blick schauen die Leute von Jericho auf Zachäus. Die Leute haben auch allen Grund sich über diesen Zachäus zu ärgern, sich zu empören, der sie so lange tyrannisiert hat und sich asozial verhalten hatte -
Aber der Blick der Empörung hat keine Veränderung bei Zachäus bewirkt. Er hat sicher schon 1000-mal gehört, das musst du ändern. Das darf nicht so sein, sei doch fair-Benimm dich ordentlich! Auch die Isolation hatte ihn nicht dazu gebracht sein Verhalten zu ändern, sondern im Gegenteil, sein Herz wurde immer mehr verhärtet und verbitterter.
Aber noch etwas fällt auf in dieser Geschichte: Mit dem Blick der Empörung schauen die Leute nicht nur Zachäus an, sondern auch auf Jesus: Wie kannst du so etwas tun? Wie kannst du mit diesem Mistkerl gemeinsame Sache machen?
Hätte es die sozialen Medien und Facebook gegeben schon gegeben, dann wären unzählige Hasstiraden, Hetze und böse Kommentare niedergegangen: Wir haben auch heute eine Kultur der Empörung. Ich empöre mich, also bin ich. Leitsatz heute!
Wir wollen darüber nachdenken: Die Frage heute auch an mich: Wen schaue ich mit dem Blick der Empörung an, welchen Menschen schaue ich mit dem Blick der Empörung an oder auf welche Gruppe, vielleicht auch auf Gott? Und was macht das eigentlich mit mir oder mit uns- mit meinen Herzen? Und was macht es mit dem anderen? Was für Auswirkungen hat es für den Menschen ihn so anzuschauen? Und dann die andere Frage: Hat die Empörung jemals dazu geführt, dass die Situation besser wurde und sich geändert hat. Hat die Empörung die Kraft eines anderen Menschen zu ändern zum Guten hin? Meine Erfahrung sagt, er tut mir vielleicht gut Luft abzulassen, aber es ist nicht hilfreich für den anderen, sich zu ändern.
Es gibt aber auch den Blick der Liebe!
Jesus hat diesen Blick für Menschen. Die Evangelien sind voll davon. Er schaut Menschen anders an. Wie auf diesen Zachäus auf dem Baum. Jesus schaut auf Menschen, die Probleme haben: Die sich als Verlierer sehen. Verloren sind wir, wenn wir da sind, wo wir nicht hingehören. Wie ein verlorener Schlüssel. Jesus spürt uns wieder auf und bringt uns dahin, wo wir eigentlich hingehören.
Ich bin gekommen zum zu suchen und zu retten was verloren ist.
Jesus sieht Zachäus nicht als den Ausbeuter und den Oberzöllner, der er ja war, sondern hat einen anderen Blick. Den 2. Blick, der tiefer geht – direkt in das Herz
Nicht der Blick der Empörung, sondern mit dem Blick der Liebe.
EW SIEHT einen armen Menschen, einen Mann, in seiner Schwachheit, der keine Anerkennung hat und keine Annahme erfährt, der keine Freundschaft kennt durch sein Verhalten. Er sieht einen gefangenen Menschen, der in diesen Strukturen gefangen ist.
Er spricht ihn mit seinem Namen an – er hat kein Schimpfwort parat.
Ich kann mir richtig vorstellen, wie am Abend Zachäus mit Jesus redet, darüber redet was ihm schmerzt in seiner verwundeten Seele. Äußert seine Hoffnungen und Sehnsucht nach Gott und Angenommensein. Ein Lächeln rutscht über sein Gesicht.
Die Liebe Jesus führt dazu, dass dieser Betonpanzer bei Zachäus aufsprengt und es anders wird. Diese Liebe berührt sein Herz, verändert sein Herz und sein ganzes Verhalten ändert sich für alle sichtbar.
Weil Jesus so zu mir ist, kann ich anders denken. Weil Jesus so an mir handelt, kann ich heute sagen: Ich bin ein neuer Mensch, ein neuer freier Mensch: Und mehr noch, ich gebe es doppelt zurück, wo ich mich bereichert habe und vierfach zurück wo ich betrogen habe. Ich die Hälfte meines Vermögens spende ich den Wohlfahrtverbänden.
Dieser alte Egoist wird plötzlich ein großzügiger Mensch, dieser ungerechte Ausbeuter wird jemand, der auf gerechtes Handeln achtet, obwohl er dabei viel verliert. Sein Name: Zachäus- der Gerechte wird nun sein neues Lebensprogramm. Die Frage dabei entsteht: Was kann einen Menschen so verändern? Die Antwort, die wir hier lesen:
Die Liebe Gottes und Jesu ist die Liebe Gottes in Person.
Meine letzte Frage lautet heute Vormittag: Wie werden wir solche Menschen, die nicht mit dem Blick der Empörung leben, sondern wie bekommen wir diesen Blick der Liebe?
Antwort: Wir bekommen den Blick der Liebe, wenn wir uns bewusstwerden, dass auch uns Jesus mit diesem Blick der Liebe anschaut.
Wie Gott mir, so ich dir…….
So wie Gott mit mir, so ich mit dir
Amen
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Grußwort Konfirmation 2022 - Klappe die Erste
Liebe Exkonfirmanden, liebe Exkonfirmandinnen, liebe Eltern und Geschwister,
liebe Verwandte und lieber Freundeskreis,
Klappe die Erste:
Der Abenteuer- UND Dokumentationsfilm „Konfirmation 2022“ ist nun Ende.
Ihr liebe Ex-Konfis wart die Hauptdarsteller und Hauptdarstellerinnen.
Der Film endet fulminant mit einem unerwarteten Happy End mit Gottesdienst bei herrlichem Sonnenschein und eine anschließende hoffentlich berauschende Feier.
Wir sehen hier lauter strahlende Ex-Konfis sitzen. Dieser Film und dieses Drehbuch hatten es in sich. Überaus fiese Coronaviren bedrohten die Menschheit und legten Konfi-Unterricht und Konfi-Camp einfach erst einmal flach. Tapfer musste ihr Ex-Konfis der Gefahr trotzen und habt euch heldenhaft und kreativ gezeigt.
Dieser Film war aufregend und unterhaltsam in seinem Inhalt: Ihr musste auf Entdeckungsreise gehen, um ein großes Geheimnis auf die Spur kommen: Wer ist dieser Jesus Christus für mich persönlich? Ihr habt Glaubensschritte gewagt und gemeinsam Antworten gesucht und gefunden, gemeinsam gelacht und gemeinsam gebetet. Heute endet der 1. Teil dieses unglaublichen Filmklassiker.
Nun habt ihr heute Euer Ja zu Jesus als euren Herrn und Bewahrer eurer Seelen bestätigt.
Alle höchstpersönlich. Und glaubt mir unser Herr Jesus ist darüber höchstpersönlich erfreut!!
Er freut sich über dich!!
Und nun warten auf Euch weitere neue unzählige Folgen: Klappe die Zweite
Mit dem großen Unterschied: Ihr dürft ab heute mit Gott dieses Drehbuch gemeinsam schreiben!!
Und die zwei Hauptdarsteller sind großartig: Gott und Du!
Es wäre großartig für uns, wenn dein Drehbuch auch in der Auferstehungskirche weitergehen würde! Wir würden uns auch über eine Nebenrolle freuen. Vielleicht hast du Lust und Bock darauf, dich auch hier weiter zu engagieren in der Kinder- oder Jugendarbeit, Jugendausschuss, Jugendband oder in anderen Bereichen. Wir laden dich herzlich dazu ein! Bringt deine Gaben hier mit hinein.
Dein Lebensfilm soll weitergehen. Wird es ein Drama? ein Thriller? eine Tragödie? eine Komödie? eine Sciencefiction-Verfilmung?
Ich habe da eine Idee, wie es sich Gott denken könnte und wie es bei mir ist:
Bei mir ist es ein Liebesfilm geworden mit Höhen und Tiefen, aber eine Liebe, die unzertrennlich geworden ist. Keine Fake-Story. Eine ganz reale unfassbare Liebesgeschichte zwischen Gott und mir mit offenem Ende. Eines wissen wir jetzt schon: Dieser Jesus, der vom Himmel kam, gibt immer 110 % und bleibt am Ende der strahlende Sieger! Auch wenn wir manchmal aus unserer Rolle fallen, nicht immer dem Drehbuch entsprechen sollten! Er bleibt bis zum Ende deines Lebensfilmes treu an deiner Seite und darüber hinaus!! Dann wird aus deiner Lebensgeschichte noch mehr als du es denken kannst: Es wird eine Segensgeschichte!
Klappe die Dritte: Dann startet mal los: nicht gott-los, nein, sondern mit Gott los in ein großes Abenteuer. Das wird sicher ganz großes Kino! Film ab!!
Wir vom Kirchenvorstand wünschen euch einen wundervollen Tag, lasst euch feiern und genießt diesen Tag mit euren lieben Familien und Freunden.
-Überreichung Filmklappe an die Konfirmierten -
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Gottesdienst- Himmelfahrt- Mai 2022 -Anspiel
Wir sind eigentlich nicht so bescheiden
- bitte immer hoch hinaus!!!
Ich bitte um hohe, nein höchste Aufmerksamkeit!!
Die niederländische Stiftung »Mars One« hat Großes vor: nichts weniger als eine Himmelfahrt. Sie sammelt Unterstützer und Geld, um ab 2026 Menschen auf den Mars zu schießen. Ihr Angebot: ein »One-Way-Ticket«, ohne Chance auf Rückkehr zur Erde. Die Raumfahrer sollen eine dauerhafte Siedlung auf dem Mars errichten.
Ein Flug zurück wäre zu teuer und dem Projekt nicht dienlich. Dessen Motto ist Programm: »Mars is Home«. Der Mars ist Heimat.
Immer das Höchste ist das Beste
Wenn möglich- wünschen wir uns schon das Höchste. Bitte hoch hinaus, wenn es geht!!
Das Höchste hat den höchsten Wert. Wer will nicht den Höchstgewinn oder die Höchstrendite erhalten? Oder auf der höchsten Gehaltstufe stehen? Wir wollen unsere Fußballmannschaft in der allerbesten Höchstform sehen und die Spieler sollen bitteschön die Höchstleistung abrufen. Höchstgeschwindigkeit bestimmt auch unser modernes, unruhiges Leben. Von meinen Kindern erwarte ich sowieso, dass sie hoch hinaus entwickeln und den Höchstwert an Punkten bei der Abschlussprüfung. Bei Ebay bin ich höchstwahrscheinlich der Höchstbietende. Nun und ich erwarte von unserem Justizsystem allemal die Höchststrafe bei Verbrechen aller Art. Bei Festen will ich selbstverständlich höchstzufrieden bedient werden, um mich in Hochform präsentieren. Und wer will nicht das allerhöchste Lob hören, wenn etwas gelungen ist?
Also immer hoch hinaus--- Aber Achtung, Absturzgefahr!! …..und wenn es dann Abstürze,Tiefpunkte und Tiefstände gibt? Wenn es nicht mehr hoch hinaus geht, sondern abwärts mit unserem Leben? Der Horizont unerreichbar?
Oh,dann wäre es höchste Eisenbahn und das Höchste der Gefühle den Allerhöchsten einmal zu kontaktieren-höchstpersönlich! Ach ja, Gott wäre darüber sicher höchsterfreut.
Wie geht dir David, da oben? ---Schwindlig?
Ich habe Höhenangst!!
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Predigt.24.April 2022
-SCHULDSCHEIN ODER FREISCHEIN?
Liebe Gemeinde, liebe „Auferstehungs“gemeinde
Unser Name ist eine Botschaft: „Auferstehungskirche“ Ich liebe diesen Namen unserer Kirche. Sie heißt nicht „Beerdigungs- oder „Endgültig aus“-Kirche- nein Auferstehungskirche und drückt dadurch etwas Unfassbares und Ungeheuerliches aus.
Kolosser 2,12-15
12 Mit ihm seid ihr begraben worden in der Taufe; mit ihm seid ihr auch auferweckt durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. 13 Und Gott hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden. 14 Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet. 15 Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und über sie triumphiert in Christus.
Herr, segne unser Reden und Hören durch deinen Heiligen Geist. Amen.
Liebe Auferstehungs-Gemeinde,
ich lese hier Großes. Ich bin jetzt schon begraben worden, schreibt Paulus; in der Taufe und ich bin jetzt schon auferweckt durch den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, weil Gott ihn von den Toten auferweckt hat, und er hat mich jetzt schon lebendig gemacht.
Was für eine Denkübung: Ich lebe hier und heute schon als Unsterblicher! obwohl ich eines Tages doch hier meine Zelte abbrechen muss!
Ich hatte vor Ostern ein hoch interessantes Gespräch mit einer sehr netten und engagierten Schülerin Ayten. Sie ist Muslimin. Sie weiß, dass ich mich sehr in der Kirche engagiere und ein Herz für Flüchtlinge habe.
Sie ist meine Schülerin und wird in 4 Wochen ihre praktische Prüfung auf der Station absolvieren. Wir haben ein großes Vertrauensverhältnis zueinander.
Was hätten sie geantwortet? Gut, ich bin natürlich nicht unwissend und so sagte ich ihr, dass das Wort Sünde, sein Ursprung in dem deutschen Wort „Sund „hat. Das bedeutet so viel wie Graben. Das Wort Sünde beschreibt die Trennung zwischen Gott und den Menschen. Alles Misstrauen gegen ihn oder Unglauben. Seit Ostern ist die Trennung, so sehen es die Christen, aufgehoben, weil Jesus diese Trennung durch seinen Tod am Kreuz und seiner Auferstehung aufgehoben hat. -Brücke!
Eine große Frage ist schon geklärt:
14 Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn aufgehoben und an das Kreuz geheftet.
Jeder Mensch muss Rechenschaft für sei Leben abgeben. Rechenschaft – die Rechnung wird uns eines Tages gestellt werden
(Rechnungen zeigen)
Es ist eine Erfahrung von mir und vielleicht auch von Ihnen und euch: : Ich bleibe dem Leben, den Mitmenschen, den Kindern, dem Partner der Partnerin, den Eltern, den Kollegenkreis immer etwas schuldig.
Was würde den auf ihren Schuldschein stehen?
Der Schuldbrief ist Realität. Die offenen Rechnungen sind belastend und manches Leben meldet Insolvenz an! Bankrott im Leben
Das harte Urteil und Forderung Gottes lautet: Keiner ist gerecht-alle sind sie schuldig geworden!
"Einmal wird uns gewiss
die Rechnung präsentiert
für den Sonnenschein
und das Rauschen der Blätter,
die sanften Maiglöckchen
und die dunklen Tannen,
für den Schnee und den Wind,
den Vogelflug und das Gras
und die Schmetterlinge,
für die Luft, die wir geatmet haben,
und den Blick auf die Sterne
und für alle die Tage,
die Abende und die Nächte.
Einmal wird es Zeit,
dass wir aufbrechen und
bezahlen;
bitte die Rechnung.
doch wir haben sie
ohne den Wirt gemacht:
Ich habe euch eingeladen,
sagt der und lacht,
so weit die Erde reicht:
Es war mir ein Vergnügen!"
Lothar Zenetti
Es ist Verrückt: Der Wirt bezahlt die Rechnung selbst!! Es war mir ein Vergnügen!!
Stempel : Rechnung bezahlt!
Am Ende gibt es keine offenen Rechnungen oder offene Forderungen mehr!
Da wird unser Schuldbrief an das Kreuz geheftet und ist rot (mit seinem Blut durchgestrichen!!) Er ist teuer erkauft
Das, was oft das Leben vergiftet, ist einfach weg.
Das ist Begnadigung, das ist Gnade erster Güte,
> Das ist Ostern-er hat alle Macht. Gott versetzt das Komma
"Gnade unmöglich, im Gefängnis lassen!"
Das ist Freispruch erster Güte -machen wir was daraus
Denn unser Schuldbrief ist weg. Die Zahlungserinnerungen und Mahnungen bleiben aus. Unsere Beziehung zu Gott ist im Reinen. Keine Feier kann beschreiben, was Gott hier Großartiges tut.
Es ist eine Einladung zum befreiten Leben
Unser Gebet: Und vergib uns unsere Schuld,
„bezahl du unsere Rechnungen, tilge den Schuldschein“
Wie auch wir vergeben, unseren Schuldigern
Wie auch wir die Rechnungen unserer Schuldner begleichen oder erlassen
Jetzt aber hat er euch durch seinen Tod mit sich selbst versöhnt,
(Kolosser Kapitel 1, Vers 22)
Ostern ist mehr als die Auferstehung vor rund 2.000 Jahren. Es ist das
Fest auch unserer auch eigenen Auferstehung.
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Pslam 85, 1-14 Predigt Nov.21
Vor dem Gottesdienst wird der Gemeinde der Text des 85. Psalms verteilt, mit der hilfreichen Glierung in vier Absätze.
Gott und Mensch- mit finalem Kuss-Happyend!! einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte?
Ein Gebet. Ein musikalisches Gedicht. Der 85. Psalm wird uns heute für die Auslegung vorgeschlagen. Lesen wir gemeinsam:
Ps 85 1-14
Herr, du hast dein Land wieder lieb gewonnen
und das Schicksal Jakobs zum Guten gewendet.
Du hast deinem Volk die Schuld vergeben
und alle Sünden hast du ihm verziehen.
Du hast deinen ganzen Ärger aufgegeben
und deinen glühenden Zorn verrauchen lassen.
Der Psalmist schaut zurück auf die Befreiung Israels aus Ägypten. Als völlig unverdiente Gnade empfindet er diese Befreiung. Nur Gott ist hier der Einzig-Handelnde. Der Beter ist sogar überzeugt davon, dass die wohlverdiente Konsequenz aus dem Verhalten der Nachkommen Jakobs ein Verbleiben in Unfreiheit gewesen wäre. Doch Gott handelte unfassbar gnädig.
Hier Schuld, wie durch Menschen verursachtes Leiden und Sünden, die Gott scheinbar mächtig ärgern!!! Sein Zorn darüber ist glühend. Gott hasst die ganzen Ungerechtigkeiten und die maßlose Überschätzung des Menschen. Aber scheinbar grundlos verzichtet Gott auf Rache und führt es zum Guten. Völlig unverdient wendet sich ein böses Schicksal aber zum Guten und Menschen erleben Segen. Das wird die Erfahrung von vielen sein. Welch schönes Bild: Gott ist bedingungslos barmherzig:
Die Rechnung des Psalmisten ist bemerkenswert:
Du hast deinem Volk die Schuld vergeben und alle Sünden hast du ihm verziehen.
Du hast deinen ganzen Ärger aufgegeben
und deinen glühenden Zorn verrauchen lassen
Verbrecher: totale Begnadigung! Freispruch erste Güte
Gnade unmöglich, ins Gefängnis werfen oder Gnade, unmöglich ins Gefängnis werfen
Happy End? Schluss Kuss und fertig-der Vorhang fällt.
Leider nicht……
Lesen wir gemeinsam:
Gott, du bist unsere Hilfe, stell uns wieder her!
Sei nicht länger so aufgebracht gegen uns!
Willst du denn für immer auf uns zornig sein?
Soll sich dein Zorn noch ausdehnen
von der einen Generation auf die andere?
Willst du uns nicht wieder neues Leben schenken?
Dann wird sich dein Volk über dich freuen.
Herr, lass uns doch deine Güte erfahren!
Wir brauchen deine Hilfe, gib sie uns!
Nun steckt der Psalmist und mit ihm das ganze Land offenbar erneut in einer vergleichbaren Situation und derselben Krise. Das Volk leidet, aber der Beter macht Gott keine Vorwürfe, sondern er ist sich bewusst, dass man eigentlich nur das erntet, was man gesät hat. Dankbar. So beginnt also unser Gebet. Dankbar und Staunen für das Gute, das Gott bereits getan hat. Gott war nicht nur fern.
Hier spricht der Psalmist von einem Gott und dem Volk, dass nicht mehr auf Augenhöhe sind.
Jetzt ist ein Mensch nach einer Erfolgs Story wieder in der Sackgasse seines Lebens angekommen oder gelandet. Seine Gefühle brechen aus. Es sah doch alles so gut aus……hat Gott seine Meinung geändert? Ist ihm nicht bewusst, dass der Mensch schwächelt und in alte Gewohnheiten zurückfällt? Schnell undankbar wird und übermütig.
Wieder meint der Psalmist Gott sei aufgebracht gegen ihn und sein Volk. Alles klingt so hoffnungslos. Lass uns nicht fallen Gott! Auch wenn wir nicht perfekt sind und unsere eigenen Wege suchen. Gibt es Versöhnung, gibt es erneute Gnade? Oder sind wir allem Schicksalen doch schlussendlich hilflos ausgeliefert?
Auch wir leben in einer Zeit der Angst und gewaltigen Veränderungen. Die Covid-19-Pandemie ist noch längst nicht überwunden. Die autoritären Kräfte sind weiter stark, die unsere freiheitliche Demokratie unterhöhlen. Dazu mehr als 80 Millionen Menschen auf der Flucht.
Viele sitzen verzweifelt an den Grenzen der EU fest oder leben in Flüchtlingscamps in unwürdigen Verhältnissen in aller Welt. Die Kirchen leeren sich, die Menschen wenden sich von ihr enttäuscht ab, weil glaubwürdige Antworten fehlen. Und gefährlicher, mächtiger als alles erleben wir, wie wir Menschen unsere eigene Lebenswelt zerstören.
Was ist unser Fundament? Was und wer gibt Werte in der Gesellschaft, dass sie nicht auseinanderbricht? Wer bestimmt die Richtung? Die Sorge wächst. Und auch das Gefühl der eigenen Hilflosigkeit.
Und es ist auch mein eigenes Gebet, wie von den Psalmisten:
Wir brauchen deine Hilfe, Gott, gib sie uns! Wir brauchen deinen Rat
Dann denke ich an meinen Hochzeitsspruch, der passt und mir Halt gibt:
„Sein Rat ist wunderbar und er führt es herrlich hinaus“ Jesaja 28
Dann fasse ich Mut, weil ich weiß ich kann mit meinen Fragen, Nöten und Schuld zu Gott kommen und kann mich an Gott erfreuen. Wann habe ich mich zuletzt an Gott erfreut? Ich will mich freuen, dass Er ist der beste Ratgeber ist, der den besten Überblick und Durchblick hat. Sie kennen alle das kürzeste Gebet: Herr hilf! Bei ihm ist Hilfe!! Er sieht weiter als meinen kleinen Horizont. Sieht meinen Anfang und mein Ende. Dieses Wissen könnte uns doch zu einer heiteren Gelassenheit führen?
Beten wir weiter:
Ich will hören, was Gott zu sagen hat.
Der Herr redet vom Frieden.
Er verspricht ihn seinem Volk und seinen Frommen.
Doch sie sollen nicht mehr zurückkehren
zu den Dummheiten der Vergangenheit!
Ich will hören! Manche Eltern wären froh, wenn das ihr Kind zu ihnen sagen würde!
Ich will hören! Wann habe ich das zuletzt zu Gott gesagt. Ich merke, was mir fehlt! Ich muss lernen zu hören.
Ein hörendes Gebet ist Voraussetzung, dass Gott zu mir redet
Und was höre ich?
Gott redet nicht von Krieg, Kampf, Rache, Unterwerfung, Vernichtung
Nein- Unser Gott redet vom Frieden!!
Ja, Gott spricht wirklich. Und er hat eine ganz konkrete Botschaft: Der Herr redet vom Frieden. Darum geht es vor allem: Frieden. Frieden ist das, was Gott für diese Welt will.
Es ist nicht der Frieden, der von Abwesenheit vom Krieg spricht. Shalom:
Umfassender Frieden und Heil. Ein Frieden, den nur Gott geben kann und den Menschen innerlich heil macht und seine Beziehungen.
-Wenn wir keinen Frieden haben, liegt es daran, dass wir vergessen haben, dass wir zusammen gehören. Mutter Teresa
- Mache mich zum Werkzeug deines Friedens -Franz von Assi
Ich soll im Frieden leben. Mit meinen Mitmenschen. Mit meiner Lebenswelt. Mit mir selbst. Und in alledem: im Frieden mit Gott. Ohne Frieden sind alle anderen Träume wertlos. – aber ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden
Aber dabei höre ich auch eine Aufgabe: Ich soll die Haltung Jesus lernen und nicht zurückkehren zu den Dummheiten der Vergangenheit. Zu den Egoismen, die den eigenen Frieden gefährden. Verzicht auf Rache, Verzicht auf Vergeltung. Verzicht auf Neid, Gier und Vergleichen.
Dummheiten der Vergangenheit? oh ja. Aber was sind meine Dummheiten, meine Irrtümer der Vergangenheit? Wo bin ich Herbert vielleicht begriffsstutzig? Tappe immer in dieselbe Falle. Bin ich bereit zu lernen aus meinen Fehlern? Wir wissen alle: Sie sollten Vergangenheit sein. Der Großvater meiner Frau sagte immer: Bibellesen macht klug und bewahrt einem vor Dummheiten. Ich glaube, er hat recht!!.
Wenn wir das Gebet abschließen, dann bekommen wir ganz greifbare Hinweise, worauf es neben dem Hören noch ankommt. Güte und Treue, Gerechtigkeit und Friede. Lesen wir gemeinsam:
Ja, seine Hilfe ist denen nahe, die ihm fürchten.
Dann wohnt seine Herrlichkeit wieder in unserem Land:
Güte und Treue finden zueinander.
Gerechtigkeit und Frieden küssen sich.
Treue wächst aus der Erde empor.
Gerechtigkeit scheint vom Himmel herab.
Auch schenkt uns der Herr viel Gutes,
und unser Land gibt seinen Ertrag dazu.
Gerechtigkeit zieht vor ihm her
und bestimmt die Richtung seiner Schritte.
Aber es gibt noch ein Geheimnis und das hat offensichtlich der Psalmist entdeckt:
Ja, seine Hilfe ist denen nahe, die zu ihm fürchten. Hier geht es nicht um Angst vor zu Gott haben, sondern um eine innere Haltung Gott gegenüber: die Ehrfurcht- ihm die ganze Ehre geben, die Achtung, Demut, Anerkennung. Diese Haltung bringt uns Gott nah und seiner Hilfe und das hat große Auswirkungen.
Es klingt wie eine hoffnungsvolle großartige Liebesgeschichte:
Dann nämlich: Güte und Treue finden zueinander, umarmen sich, können nicht ohne den anderen
Gerechtigkeit und Frieden küssen sich, auch sie können nicht ohne den anderen. Dieser leidenschaftliche Kuss zwischen Gerechtigkeit und Frieden. Ich stelle ihn mir vor.
Das klingt großartig, ja, ohne diese 4 Tugenden Gerechtigkeit, Treue, Güte und Frieden geht es nicht in der Welt. Wo eines fehlt, wird es finster in der Welt. Aber es ist keine menschliche Leistung!
Es muss uns geschenkt werden!
Wir lesen:
Treue wächst aus der Erde empor.
Gerechtigkeit scheint vom Himmel herab.
Auch schenkt uns der Herr viel Gutes
Das ist der Punkt: Gott ist der Spender dieser Gaben und verschenkt sie überaus großzügig, maßlos
Das größte Geschenk der Menschheitsgeschichte wird, Gott selbst sein,
-bald feiern wir es wieder- das Kind in der Krippe-
Er schenkt der geplagten verirrten und verlorenen Menschheit seinen Sohn und hat durch seinen Tod die Welt mich sich versöhnt,
Jetzt ist Treue, Güte, Gerechtigkeit und Frieden keine fromme Illusion mehr, sondern durch unsere Begegnung und Beziehung mit ihm wachsen diese Früchte in mir und in der Gemeinde hoffentlich mitten unter uns. Da wäre Kirche ein Anziehungspunkt und hätte Kraft.
Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat, tröste euch und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort.“ — Paulus 2Th, 2, 16-17]
Deswegen hat die Welt, die Kirche und ich Zukunft. Weil Gott noch längst nicht fertig ist mit mir, mit Dir und Ihnen und mit der ganzen Welt. Es klingt wie eine Liebesgeschichte zwischen Gott und uns. Ja, es ist Eine: Wie Jesus uns liebt, ist eine himmlische Liebe, eine leidenschaftliche Liebe, sie ist nicht von dieser Welt. Es ist so als würde Gott und seine Menschheit sich küssen. Er kann nicht ohne uns und wir nicht ohne ihn Amen-
Predigt: Gott Mittendrin im Leben und Sterben- Jes. 38, 9-20
Liebe Gemeinde,
wie oft erleben wir, wenn wir uns mit einem biblischen Tex t beschäftigen, wie nah er uns kommt.Gefährlich nah, weil er viel mit unserem Leben zu tun hat. Der heutige Predigttext fällt mitten in eine Situation, die passend nicht sein könnte.
Meine liebe Schwiegermutter Heidegard liegt im Sterben. Ihr Leiden ist unerträglich! Die Krebserkrankung ist weit fortgeschritten und raubt ihr alle Kräfte. In den nächsten Tagen wird sie sich auf eine Reise begeben und von Gott mit offenen Armen empfangen werden. Schon einmal vor 9 Jahren bedrohte dieser Krebs ihr Leben und wurde durch eine erfolgreiche Chemotherapie und Bestrahlung besiegt. acht lange erfüllte Jahre wurden ihrem Leben dazugefügt. Wir sind alle sehr dankbar darüber. Nun ist dieser schlimme Krebs zurückgekommen und wird diesmal gewinnen.
Aber Gott ist da, mitten im Leben und auch mitten im Sterben.
Viele von uns kennen diese Erfahrung des Leidens und loslassen: Haben selbst mit einer hartnäckigen Krankheit zu kämpfen, kennen den Schmerz um ein verstorbenes Familienmitglied oder Freund oder Freundin. Einer dieser unzähligen Erfahrungen um Tod und Leben ist ausgerechnet heute der Predigttext. Es ist das Erleben eines Mannes Namens Hiskia. Er ist zur Zeit des Propheten Jesaja König von Juda und kämpft mit einer tödlichen Erkrankung.
Der Prophet Jesaja ist völlig nüchtern und pragmatisch. Sein Rat und seine Diagnose zu den verzweifelten Hiskia lautet kurz und knapp: So spricht der Herr: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben!
Es geht auch anders: Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Ich möchte bloß nicht dabei sein, wenn es passiert, sagt Woody Ellen. Keine gute Idee, aber irgendwie verständlich. Sterben wird verdrängt. Aber nur wer bereit ist zu sterben, kann auch bereit sein für das Leben.
Hiskia bricht zusammen und fleht im Gebet zu Gott um Schonung und Heilung. Es wird ihm gewährt. Noch lange 15 erfüllte Jahre kann er seinem Leben dazu fügen. Welch ein Geschenk. Sein Danklied findet sich wieder im Prophetenbuch Jesaja. (600 Jahre vor Christus)
Ich lese den Text der Predigt:
9 Dies ist das Lied Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit gesund geworden war: 10 Ich sprach: In der Mitte meines Lebens muss ich dahinfahren, zu des Totenreichs Pforten bin ich befohlen für den Rest meiner Jahre.
Ich sprach: Nun werde ich nicht mehr sehen den HERRN, ja, den HERRN im Lande der Lebendigen, nicht mehr schauen die Menschen, mit denen, die auf der Welt sind. Meine Hütte ist abgebrochen und über mir weggenommen wie eines Hirten Zelt. Zu Ende gewebt habe ich mein Leben wie ein Weber; er schneidet mich ab vom Faden.
Tag und Nacht gibst du mich preis; bis zum Morgen schreie ich um Hilfe; aber er zerbricht mir alle meine Knochen wie ein Löwe; Tag und Nacht gibst du mich preis. Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!
Was soll ich reden und was ihm sagen? Er hat's getan! Entflohen ist all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele. 16 Herr, davon lebt man, und allein darin liegt meines Lebens Kraft:
Dann eine überraschende Wendung in Text:
Du lässt mich genesen und am Leben bleiben. 17 Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück. 18 Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue; 19 sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute. Der Vater macht den Kindern deine Treue kund. 20 Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen, solange wir leben, im Hause des HERRN!
Herr, segne unser Reden und Hören durch deinen Heiligen Geist. Amen.
Jeder von uns wird im Leiden oder am Ende seines Lebens sein eigenes Klagelied oder Dankeslied schreiben. Jedes Leiden, jede Erkrankung, jedes Leben, jedes Sterben hat sein eigenes Drehbuch. Jeder wünscht sich ein happy end: Als Krankenpfleger kann ich das nur bestätigen.
Hiskia, der mächtigste Mann in Juda war so schwer erkrank, dass der Prophet Jesaja ihm empfahl: Bestelle dein Haus– im Klartext: Das wird nichts mehr; lass die Hoffnung fahren! Der Erfolgreiche kurz vor seinem Ende. Was nutzte es ihm, dass zuvor alles gut ging? Jetzt versinkt dieser Mann in Traurigkeit und Angst. Hiskia denkt über seine scheinbar letzten Tage ganz neu nach – über das Gewesene wie das zu Erwartende. Aus seiner Betrachtung des Leidens wird ein Gebet.
Er hat seinem Gott immer gedient, ein Leben unter ihm geführt, so trägt er das, was ihn jetzt quält, vor Gott. „Mein Lebenshaus ist eine zusammengefallende Hütte geworden, wie ein Webstoff, der durchgeschnitten wird.“ So umschreibt er bildlich seine Lage. Ja, er beklagt sogar Gott als Ursache seines Leidens: Was soll ich reden und was ihm sagen? Er hat's getan! Es ist die Sprachlosigkeit im Angesicht des Todes und die 1000-fache Frage: Wie kann Gott das zulassen?
Und nach schlaflosen Nächten ruft er bis zum Morgen zu Gott; wo bleibt denn seine Antwort? Seine Verstörung steigert sich: Gott selber erlebt er wie einen Löwen, der seine Knochen zermalmt. Sein Leben, wie an Mächte preisgegeben – was wird nur aus ihm?
Wird der Blick vor Leid getrübt, so versucht er wenigstens nach oben Ausschau zu halten: Wo ist Gott, der helfen kann? Ist das aber auch für uns als Christen eine Grunderfahrung: Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!
-Gott sei mitten in meinen Leben, aber bitte sei auch mitten in meinen Leid.
Sei mein Hirte, wie es David im Psalm 23 beschreibt. „Weide mich auf grünen Auen und führe mich zu frischem Wasser“. Aber es wird bedrohlicher und es ist eine Erfahrung, die jeder durchleben muss: „und wenn ich auch wandere im Tale des Todes,..-keiner will es gerne!! Aber David gibt eine Antwort, die erstaunlich ist: …fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. „
Meine Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für mich ein! Unsere Blicke gehen nach oben: zu den Gekreuzigten, der dem Leid und dem Tod dem Schrecken und die Macht genommen hat und mit uns das Leiden durchlebt. Leiden und sterben müssen auch wir, aber Er bleibt an unserer Seite, auch mitten im Sterben.
Die Frage warum dieses sinnlose Leiden kann ich nicht beantworten, aber mit dem Text Dietrich Bonhoeffer wird uns eine neue Tür geöffnet:
Von guten Mächten treu und still umgeben
Behütet und getröstet wunderbar
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das Alte unsre Herzen quälen
Noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
Das Heil, für das du uns bereitet hast..
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand
So nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
Aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
An dieser Welt und ihrer Sonne Glanz
Dann wolln wir des Vergangenen gedenken
Und dann gehört dir unser Leben ganz.
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen-
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Gott ist mittendrin in unserem Leben und mittendrin im Sterben.
Es gibt eine Lebenswahrheit: Ich muss sterben!
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Psalm 90.12
Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben-sagt Jesaja dem Hiskias
Das sind unsere Hausaufgaben zu Lebzeiten: das Haus bestellen. das heißt für mich: klug leben und handeln -meine Beziehungen festigen und klären, auch meine Beziehung zu Gott, versöhnt leben, wofür investiere ich meine Zeit, meine Kraft, mein Geld? das Wichtigste ordnen, was nützt? was nicht? meinen Leben Tiefe und Sinn geben, Wir müssen unser Leben vom Tod herdenken und leben und den Tagen Inhalt und Sinn geben.
Meine liebe Schwiegermutter Heidegard hat ihr Haus bestellt, mit Gott, mit sich und der Familie im Reinen. Voller Hoffnung, voller Erwartung auf das Neue, das kommen wird….Sie hat leise und traurig Abschied genommen von uns. Viele liebe Menschen haben in den letzten Tagen und Wochen Heidegard besucht und sich von ihr verabschiedet. Ihre Zuneigung gezeigt. Tränen sind geflossen. Am letzten Donnerstag konnte sie am Bett das Abendmahl mit Pfr. Benjamin Lorenz und Familie zusammen feiern. Mit den Wein habe ich ihre Lippen benetzt. Sie kann kaum noch trinken. Sie hat sich das Lied „von guten Mächten wunderbar geborgen“ gewünscht. So haben es ihr vorgesungen Es war so feierlich, ein Glanz in dem Zimmer, so friedlich- Gott mitten unter uns. Seit Freitag wird sie immer schwächer. Alles darf seinen Weg gehen. Es sind die Lebenden, die den Sterbenden die Augen schließen, und die Sterbenden, die den Lebenden die Augen öffnen.“
Hiskias atmet auf. Er darf leben, er ist gesund geworden. Die Erfahrung der Machtlosigkeit gegenüber deiner todbringenden Krankheit hat ihn dankbar und klüger gemacht. 15 Jahre regiert er weise das Geschick seines Volkes weiter.
Mit einer Erfahrung aus seinem Danklied will ich enden: 17 Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter dich zurück.
Dass hat Hiskia in seiner Krankheit als Gewinn gefunden und es darf über jedes Leben stehen. „Siehe ich hatte große Angst, wer soll mich trösten und mir Halt und Hoffnung geben? “Du aber Gott- hast dich meiner Seele herzlich angenommen, dass ich nicht verloren gehe. Du Gott wirfst alle meine Fehler und Sünden hinter dich- bei dir finde ich Vergebung.“- großartig!
Was bleibt am Ende: Jesus wird uns nie verlassen, nicht im Leben, nicht im Leiden und nicht im Sterben-Er ist Mittendrin und nimmt mich und dich in seiner grenzenlosen Liebe und Zuneigung an. Welch ein Trost!!! So kann man leben!!! Und auch einmal sterben!
Amen
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Hauskreisthema: Alles hat seine Zeit……. Okt.21
Prediger - Kapitel 3
Alles hat seine Zeit
1 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde.
10 Ich sah die Mühe, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie darin geplagt werden.
11 Er aber tut alles fein zu seiner Zeit und läßt ihr Herz sich ängsten, wie es gehen solle in der Welt; denn der Mensch kann doch nicht treffen das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. 12 Darum merkte ich, daß nichts Besseres darin ist denn fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. 13 Denn ein jeglicher Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut in aller seiner Arbeit, das ist eine Gabe Gottes.
Alles ist einem ewigen Wechsel unterworfen (auch gibt es immer einen Kontrast:): »Auf Regen folgt Sonnenschein« und »Nach jeder Ebbe kommt die Flut«. Man könnte auch sagen, nichts existiert ohne sein Gegenteil: »Kein Licht ohne Schatten.« Wer das akzeptiert, findet zu einer Art heiteren Gelassenheit. Er vergeudet keine Lebenskräfte, indem er sich nutzlos aufregt und ereifert. Die großen Dinge kann ich sowieso nicht beeinflussen! (Geburt, Tod, Krankheit) Er weiß, dass vieles nicht in seiner Hand liegt.
So ähnlich steht es auch weiter unten im Bibeltext: »Darum merkte ich, daß nichts Besseres darin ist denn fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben. Denn ein jeglicher Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut in aller seiner Arbeit, das ist eine Gabe Gottes.« (V.12+13)
Du kannst das Leben nur spielen, sagt ein bekannter Psychologe Dieter Lange. Du kannst die Spiele des Lebens nicht gewinnen, du kannst sie nur spielen. Wir tun alles um auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen, aber das Drama: Du bekommst die Sonnenseite nicht ohne die andere Seite. Ebbe und Flut. Gesund definiert sich über Abwesenheit von Krankheit. Krankheit wird es immer geben. Groß und Klein, gerecht und ungerecht, dick und dünn usw.
Ein- und wie willst du weitergehen- du musst wieder ausatmen
Raum und Zeit sind auch Teile dieser Täuschung. Münze- du wirst nie gleichseitig Zahl oder Kopf sehen, aber beides ist da. Wenn hier Tag ist, ist in Australien Nacht - gleichzeitig! Da gibt es den Erfolgreichen, er sieht nicht die Niederlagen. Erfolgreich, aber er hatte hauch einen Herzinfarkt, Ehe geschieden, Bypass-Op, Kinder drogenabhängig. Aber erkennt seinen Irrtum-kümmert sich jetzt um seine Familie, um sein Hobby, weiß wer seine wahren Freunde sind.
Wenn jemand sagt, er war erfolgreich oder es ist zum Glück gelungen, dann hör genau hin: Wenn er Bedingungen nennt, dann stimmt das nie und nimmer, denn Er war nur zu richtigen Zeit am richtigen Ort und hat die richtigen Leute getroffen und das kann man nicht fosieren
Minimiert wird der Erfolg oder gelungenes leben durch ein ausgeprägtes Ego: Vergleich, Hass, Gier, Neid,
Geheimnis: Nicht was wir tun, sondern wie wir es tun, mit welcher Einstellung wir etwas tun
Gedicht: Ralph Emerson:
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Predigt über 1. Mose 4,1-16 29. August 2021
Die Frage Gottes nach Menschlichkeit in einer gefährlichen Welt-
Ein Brudermord und seine Folgen
Der heutige vorgeschlagene Predigttext führt uns ganz zum Anfang der Bibel zurück und zeigt auf erschütternde Weise die Welt, wie sie sich auch heute noch zeigt.
1. Mose 4, 1 – 16 Ein kaltblütiger Mord unter Brüder
Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des HERRN. Danach gebar sie Abel, seinen Bruder. Und Abel wurde ein Schäfer, Kain aber wurde ein Ackermann. Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick.
Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie. -wie reagiert er?
Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Komm, Bruderherz, lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot.
Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein? Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde !!
Die Konsequenz: Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihr Maul hat aufgetan und deines Bruders Blut von deinen Händen empfangen. Wenn du den Acker bebauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unruhig und flüchtig sollst du sein auf Erden. Kain aber sprach zu dem HERRN: Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte.
Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und muss unstet und flüchtig sein auf Erden. So wird mir's gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet.
Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, !!!! sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, daß ihn niemand erschlüge, der ihn fände. So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Osten.
Willkommen in der Wirklichkeit. So ruft, ja so springt uns unser heutiger Predigttext mitten ins Gesicht. Ein Familiendrama, wie es heute genauso passieren könnte. Bedrückende Realität. Der Bericht über Kain und Abel ist weit mehr, als nur der Kriminalfall, bei dem ein Familienzwist tödlich endet.
Beide Brüder wachsen behütet auf, der eine wird Hirte, der andere Bauer. Und dann das Unfassbare, das Unvorstellbare. Ein Brudermord erschüttert die Schlagzeilen.
Unbegreiflich: Der Brudermord beginnt an einem Altar, wo beide Gott ein Dankopfer darbringen!
Heute würde die Schlagzeile so lauten: Mann tötet seinen Bruder nach gemeinsamem Gottesdienst auf dem Feldweg!! 95 % der Morde werden heute aufgeklärt. Bleibt aber dieser Mord unter dem Vermerk: Ungeklärt bei den Akten liegen? Es gibt offensichtlich keinen Zeugen.
Was war dem Totschlag vorausgegangen? Ein Umstand, den Gott mit verschuldet hat? Denn: „Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an.“
Am Anfang des eigentlichen Dramas steht für Kain die bittere Erkenntnis, dass Gott nur das Opfer von Abel annimmt. Und es ist an dieser Stelle erst einmal sehr wohl angebracht, Gott nach dem Warum zu fragen, auch wenn wir keine Antwort bekommen. Hat Kains Haltung gegenüber Gott nicht gestimmt? War alles nur religiöser Schein und Routine ohne Herzbeziehung?
Trotzdem hat Kain die Freiheit, die Situation anzunehmen oder nicht. Doch Kain sieht sich nur noch als den Zurückgestellten und er bleibt im wahrsten Sinne im Teufelskreis der Enttäuschungen.
So wird aus Neid, Wut ein Motiv: Eifersucht, so dass er zum Mörder des eigenen Bruders wird, statt sich mit Gott auseinander zu setzen und an seiner Haltung gegenüber Gott. Kaltblütig lockt er seinen Bruder in eine Falle und erschlägt ihn brutal auf dem Feld. Danach vergräbt er ihn unter der Erde. Von Reue keine Spur. Wer sollte ihn überführen? Ohne Zeugen keine Aufklärung.
Aber es gibt einen Zeugen: Er hat in seinen blinden Hass nicht mit Gott gerechnet!!
Plötzlich und unerwartet tritt Gott auf den PLAN. Gott fragt: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? Ist's nicht also?
Dann gibt es eine klare Ansage an ihn: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie, -sonst bist du ihr ausgeliefert und verloren.
So warnt Gott hier auch Kain: „Du, tritt nicht über die Schwelle. Du begibst dich sonst in eine Gefahrenzone!“ - GEFAHRENZONE: Minenfelder:
Wir kennen das, wir kennen diese Minenfelder: Abneigungen, Rachegefühle, Hassgefühle, Feindschaften, Wutgefühle, wir kennen Neid, Eifersucht, vielleicht hatte jemand von uns schon einmal Mordgedanken, auf jemanden, der ihn zu tief verletzt oder beleidigt hatte.
Gott warnt uns davor diesen Gefühlen Raum zu geben. Uns zu ärgern und benachteiligt zu fühlen, wenn anderen Gutes zustößt und wir als Verlierer dastehen. Wenn wir diese Warnung ignorieren, laufen wir Gefahr, eine Schutzzone zu verlassen und ein gefährliches Minenfeld zu betreten. Denn wo wir über Gottes Güte anderen gegenüber ergrimmen, betreten wir ein Feld, wo die Sünde lauert! Sünde ist Denken, Reden und Handeln ohne und gegen Gott. Dazu will uns die Sünde verführen. Sie will uns dabei nicht gleich zu Mördern machen. Ihr genügt es oft schon, wenn sie uns zu selbstgerechten und selbstzufriedenen Menschen machen kann, die in ihren eigenen Augen besser und frömmer als andere sind.
Kain stand aber schon draußen auf dem Minenfeld. Gottes Warnung konnte ihn nicht mehr erreichen. Sein Neid konnte ungehemmt in Hass umschlagen und er dadurch zum Totschläger werden. Doch diese Geschichte ist damit nicht erledigt:
Es kommt die Frage aller Frage, mit der Kain niemals gerechnet hatte!!
Gott fragt: Kain, wo ist dein Bruder Abel ? Die Frage nach seiner Verantwortung, dem Bruder gegenüber! Ich muss immer bereit sein, Antwort zu geben, über mein Handeln oder Nichthandeln, für alles Unterlassen und für meine Lebenslügen. Und es stellt sich bei jedem die Frage nach meiner Schuld.
Kain ist sich seiner Schuld und seiner Tat noch nicht bewusst: Er lügt frech und noch überheblich Gott an: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?
Ausreden, Ausreden, Ausreden:
Als die dreiste Mordausrede des Jahres titelte Bild 2014:
Gott lässt keine Ausreden zu: „Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde!!“
Jedes vergossene Blut schreit zu Gott, jede Ungerechtigkeit, jedes Verbrechen wird gesehen, jede Tat gegen die Menschlichkeit und Gott leidet darunter enorm. Es schmerzt ihn!!Sein Herz wird zerrissen. Es zerbricht auch die Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Auf Augenhöhe mit Gott undenkbar- Sünde trennt
Warum hat der liebende Gott diese schlimme Tat nicht verhindert hat- ist einer der großen Fragen und Vorwürfen an Gottes Adresse.
Warum greift Gott nicht ein bei den vielen unzähligen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, warum nicht in Afghanistan, wo die Taliban wieder ihren Hass gegen Frauen und allen Ungläubigen ausleben dürfen. An ihren Händen klebt viel Blut. Oder im Holocaust- 6 Millionen ermordete Juden, Täter waren Menschen wie du und ich- aufgestachelt, irrgeführt- Niemand hätte sich das so vorgestellt.
Das einzige, was tröstet:
Bei Gott gibt es kein ungeklärtes Verbrechen, kein ungelöster Mord, eine übersehende Ungerechtigkeit-Er sieht alles, weiter und tiefer. Jedes falsche Alibi wird widerlegt. Es ist ein offenes Buch, er sieht jede Hand, an der Blut klebt.
Kain`s Gewissen regt sich nun doch. Er verzweifelt jetzt doch mit seiner Schuld so von Gott überführt, wird kleinlaut und geständig!! Er fürchtet jetzt um Gottes Rache und dir Rache von Menschen, die ihn töten werden!
Aber Gottes Antwort ist aber einzigartig überraschend: Keine Rache!!!!! Moment mal! Keine Rache? Präsident Biden schwört Rache gegen die IS-Terroristen! in meinen Augen völlig zurecht!
Auch Gott verurteilt diesen Brudermord als Verbrechen klar und deutlich und verflucht ihn, aber der Mörder darf frei herumlaufen und bekommt sogar Personenschutz!
Gott verhindert die Tat nicht - und doch stellt er sich eindeutig auf die Seite des Opfers. Er vergilt nicht Mord mit Tötung und doch straft er durch das Leben, in dem Kain ab jetzt ziellos und gottlos durch die Lande irrt, in dem das Leben zur Strafe wird. Denn mit der Schuld leben, kann schlimmer sein als der Tod. Er hat sein Zuhause, seine trauernde Familie, seine Freunde, seinen Besitz verloren.
Noch etwas Ungewöhnliches und Unfassbares für unsere Ohren und Augen geschieht:Der HERR machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände.
Kain bekommt eine 2, Chance!!! -Vorzeichen -Gnade-Begnadigung ohne Grund
Dieses Zeichen brandmarkte ihn als einen, der Menschenblut vergossen hatte. Es markierte ihn aber zugleich als jemanden, der trotzdem eine zweite Chance bekommt, weil Gott zwar die Sünde hasst, aber den Sünder liebt! ER liebt Kain immer noch, weil er sein Menschenkind ist.-Diese Liebe ist nicht von dieser Welt!!!
Wir wissen nicht, wie das Kainszeichen aussah. Aber wir kennen das Zeichen, das Gott an jeden von uns gezeichnet hat! Bei unserer Taufe wurde es uns auf die Stirne gezeichnet als Brandmal der Schuld, die wir im Laufe unseres Lebens auf uns laden würden. Aber zugleich als Schutzmal der Liebe Gottes, die uns lebenslang gelten würde. Es ist das Zeichen Jesu: das Kreuz!
Das Blut Jesu, das er an einem Kreuz vor den Toren Jerusalems vergoss stellt alles auf den Kopf. Es verwirrt mich: Es schreit nicht nach Vergeltung und Rache. Es schreit nach Vergebung! „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“ Jesus bittet für seine Feinde, er bittet für seine Mörder!!! Was für ein Gott!!!!!Gott bittet auch für Taliban?
Es schreit: Erbarmen und Gnade für alle Mörder.
Seit Jesu Tod auf Golgatha können wir alle zurückkommen vor das Angesicht Gottes und den Blick frei zum Himmel erheben: zum Warum? Weil Jesu Blut jedem Gottes Erbarmen und Gnade verspricht und schenkt.
Mit diesem Kreuz-Zeichen im Herzen und dem freien Blick darauf, leben wir im Schutzraum göttlicher Geborgenheit. Wir finden auch immer wieder die Kraft, der Sünde die Tür zu weisen, wenn sie uns verführen will, denn seine Liebe stärkt uns.
Gott sei Dank- Amen