Gemeinsames Leben
In Berlin wird Iris 60. Geburtstag gefeiert
Helferkreis Aufwind - Darf ich wiederkommen? Okt. 2024
Es gab die Bitte einer ukrainischen Mutter mit zwei Kindern den Umzug nach Augsburg zu ermöglichen, da sie hier in Hochzoll eine Arbeitsstelle gefunden hatte. Insgesamt über 1 ½ Stunden Hinfahrt zu ihrer Arbeitsstelle waren zu bewältigen. Die Familie bewohnte eine Wohneinheit im Landkreis. Alles war sehr belastend für die Familie. Eine Wohnung zu finden, schien aussichtlos. Aber wie vom Himmel gefallen, bekamen wir eine Anfrage für eine 3-Zimmerwohnung in Hochzoll! Es kam zu einem Kennenlernen mit dem freundlichen Vermieter und so nahm das Wunder seinen Lauf. Innerhalb von 4 Wochen wurden viele Formulare bearbeitet und Behördengänge zusammen erledigt. Eine gebrauchte Küchenzeile in der leere Wohnung eingebaut. Gespendete Kindermöbel und andere Möbeln aus Wohnungsauflösungen in die neue Bleibe transportiert. Viel Schweiß floss, aber am 1. Sept. bezog die Familie die Wohnung. So kann eine neue hoffnungsvolle Zukunft beginnen. Der zehnjährige Sohn besuchte bereits eine Kindergruppe in der Auferstehungskirche und fragte vorsichtig:“ Darf ich wiederkommen?“ Seine Augen leuchteten bei unserem „Ja, aber sicher!“
Zwei Höhepunkte liegen vor uns:
Am 10. November 2024 werden wir mit 15 Kindern aus den von uns betreuten schutzsuchenden Familien und zwei Teammitgliedern das FCA-Spiel gegen Hoffenheim in der WWK-Arena besuchen. Die Vorfreude dieses auf Ereignis ist jetzt schon riesengroß. Wir bedanken uns herzlich beim Bürgertreff Hochzoll, der mit seinem Sozialfond die gesamten Kosten übernommen hat.
Von Mensch zu Mensch-Grenzerfahrungen Juli 2024
Große Freude herrschte in einer von uns betreuten afghanischen Familie über die Geburt eines Kindes. Für den lebensfrohen frischgebackenen Vater Mudaser F. kannte das Glück keine Grenzen. Fast gleichzeitig aber erreichte ihn jedoch die bittere Nachricht vom plötzlichen Tod seines bis dahin völlig gesunden und überaus geliebten 32-jährigen Bruders in Jena. Die Familie war in völliger Verzweiflung und großem Schmerz und stellte sich die Frage: Wie konnte das passieren? „Mein Herz ist zerbrochen“ sagte Mudaser F. Nur Gott kennt die Antwort. Unsere Anteilnahme durch den Helferkreis war der Familie eine Hilfe.
Nachdem der Gerichtsmediziner den Verstorbenen freigegeben hatte, bat Mudaser F. uns um Hilfe bei der Beerdigung. Niemand wusste, was zu tun war. Die erste Idee war den Verstorbenen hier in Augsburg nach mulimischen Ritus beerdigen zu lassen.
Es sollte aber anders kommen:
Die Eltern in Afghanistan flehten den hier lebenden zweiten Sohn den Verstorbenen nach Hause zu bringen und in Kabul zu beerdigen. Sie wollten den Sohn nach vielen Jahren der Trennung noch einmal sehen und Abschied nehmen. Ihr Kummer war groß.
Diese Bitte war verständlich, doch schien sie zunächst unmöglich zu erfüllen.
Mehrere Anrufe und Gespräche mit Behörden in Jena, sowie mit einem örtlichen Beerdigungsinstitut waren nötig und halfen langsam weiter. Schließlich ergab sich die Möglichkeit, durch die Unterstützung eines muslimischen Kulturvereins in Düsseldorf den Verstorbenen nach Kabul bringen zu lassen.
Die Erleichterung war riesig und so wurde die Rückführung per Flugzeug von dem Verein organisiert. Die gewaltige Summe von ca. 3500 Euro wurde von anderen afghanischen Familien und Freunden gespendet oder ausgeliehen.
Mudaser F. schreibt:
„Für meine Familie war es sehr schwer, aber ich habe meinen Bruder nach Afghanistan geschickt und meine Familie hat ihn gesehen. Sie haben sich sehr bei mir und bei Euch bedankt. Ich habe ihnen alles über Euch erzählt. Meine Mutter und mein Vater danken von Herzen.“
Freude verdoppelt sich, wenn man sie teilt, und Leid wird leichter, wenn viele es tragen. Das gilt auch für unser Begleiten mit unseren Geflüchteten.
Von Mensch zu Mensch! Das ist was zählt.
Dies ist nur eine von vielen Geschichten aus unserer Arbeit mit Schutzsuchenden und Geflüchteten, die uns inspiriert, weiterhin für eine Welt einzutreten, in der Menschlichkeit und Solidarität über allem stehen.
David M.und ich beim Sommerfest in der Auferstehungskirche- Juni 2024
Augsburg ist BUNT ! GEGEN Rechtsextremismus-Linksextremismus und radikale Islamisten, die von einem Kalifat in Deutschland träumen.
Jede Jüdin und Jude, jede Muslimin und Muslim, alle Christen, jeder Andersgläubige und Nichtgläubige, jeder Mensch soll in Deutschland eine Heimat haben. Dafür stehen wir als Helferkreis Aufwind gemeinsam mit unseren Schutzsuchenden und Geflüchteten, die gerade vor unmenschlichen Terror der Steinzeit-Talibans und vor dem Terror des Islamischen Staates gflüchtet sind. Wir sind alle Menschen, des einen Gott im Himmel! So geht Menschsein! Wer Hass sät, wird darin umkommen.
Kiana beim Begegnungsfest 2023